Aktuelles

Austausch der Gefändnisbibliotheken und Bekämpfung des Analphabetismus in Asien

Zwei weitere Bibliothekare konnten mithilfe von BII am WLIC in Rotterdam, Niederlande, teilnehmen. Ihre Berichte zeigen sehr unterschiedliche Erfahrungen und können nun im Blog gelesen werden.

Ausschnitt aus Andrea Kriegs Bericht:
„Ein Kollege aus dem asiatischen Raum, der sich als Vertreter von Schwellenländern sieht, machte dabei in der Diskussion deutlich, dass es einen Unterschied gäbe in der Bewertung von Prioritäten zwischen Ost und West, Nord und Süd. In den westlichen Ländern sei das Literacy und Reading Level sehr hoch; die Steigerung sei Well Being. Für ihn und seine Community ginge es in erster Linie um die Verminderung von Bildungsungerechtigkeiten bzw. Bekämpfung des Analphabetismus. So ergab sich in diesem Business Meeting eine sehr interessante Diskussion unter Abgleich weltweiter Perspektiven.
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In den Niederlanden würde man traditionell sehr viel und jetzt noch mehr in Bibliotheken investieren. Dies sei ein ständiger Prozess. Die Überzeugung des Erasmus von Rotterdam, der ein großer Bildungsmensch war, sei heute noch gültiger politischer Konsens. Das uralte Konzept der Bibliotheken werde stets nach vorne entwickelt und neu erfunden, und bliebe doch im Kern die alte Idee des Teilens von Wissen.
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Durch Zufall traf ich mehrmals auf zwei Volunteers aus Kasachstan. Beide Kolleginnen sind dort in einer Universitätsbibliothek leitend tätig. Da sie für die Teilnahme am WLIC von dort wenig Unterstützung erhalten, haben sie sich mit Begeisterung und überzeugt von der Notwendigkeit der internationaler Begegnung als Volunteers gemeldet, um an der Konferenz teilnehmen zu können. Wir versprachen uns gegenseitig, miteinander in Kontakt zu bleiben.[…]

Den ganzen Bericht von Andrea Krieg gibt es nun hier zu lesen.

Ausschnitt aus Gerhard Peschers Bericht:
„Anknüpfend an letztere Begegnung gab ich einige Bücher in die Sammlung für die Ukraine, nachdem ich mich im Austausch mit einer Kollegin aus Leviv über ein ins Russische übersetztes Buch eines Freundes mit Texten aus seiner Seelsorgetätigkeit in zwei Gefängnissen in Deutschland vergewissert hatte. Das Buch „Gott im Gefängnis“ ist auf Russisch in den Bibliotheken russischer Gefängnisse im Gebiet von Twer (zwischen Petersburg und Moskau) verbreitet, wo ich im Jahr 2000 mit dem Autor, Priester und Freund Hermann Josef Immekus (1925-2020) zu Gast war; er hat sich auf außergewöhnlich beeindruckende und hingebungsvolle Weise für Gefangene in Deutschland und Russland eingesetzt und eine Familiengemeins
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Nachdem wir uns ausgewiesen und den Sicherheitscheck durchlaufen hatten, wurden wir zur Bibliothek geführt, ohne einem Gefangenen oder andere Bediensteten zu begegnen. Die Leiterin des Pädagogischen Dienstes der beiden Anstalten von Rotterdam ist zugleich die Chefin der Bibliothekarinnen, von denen zwei anwesend waren und eine bereits 40 Jahre im Vollzug arbeitete. Es freute mich, dass sie als Einzige noch Frances Kaiser kannte. Die Pädagogin hielt eine ausführliche Präsentation über den Vollzug mit Hinweisen auf pädagogische Angebote und Bibliotheken, lies die anwesenden Bibliothekarinnen aber nur bei Nachfragen aus der Gruppe zu Wort kommen, wenn sie diese nicht selber beantworten konnte.
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In der Veranstaltung „Let’s Read Together: Growing Communities Through Literacy and Reading“ sprach Dr. Konstantin Mierau über Lesen im Gefängnis, seine quantitative Forschung zur Leseerfahrung und Untersuchung der Leserreaktion am Beispiel von Gefangenen in Chile. Dabei kooperiert er mit einem Mitglied der Arbeitsgruppe zur Erneuerung der Richtlinien für Gefängnisbibliotheken. Nach der Veranstaltung tauschten wir uns weiter über unsere Erfahrungen aus und nahmen uns vor, uns dazu nach dem Kongress einmal gesondert in Münster zu treffen.[…]

Den ganzen Bericht von Gerhard Peschers gibt es nun hier zu lesen.

 

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