Die WLIC neigt sich dem Ende zu. Wie immer stellt sich die Frage, was man mitnehmen kann und mitnehmen muss.
Heute plane ich dazu mehrere Sessions ein, z.B. “Copyright after the Pandemic: Digitization, AI and other emerging issues”: Bibliotheken und Bibliothekar*innen neigen dazu, rechtliches Engagement außer Acht zu lassen. Auch ich selbst beschäftige mich nur notgedrungen damit, da viele Fragen im Bereich Open Science, Urheberrecht und Zitatrecht bei mir aufschlagen und ich dann sichte, was ich grob selbst beantworten kann oder was ich an das Fachreferat Recht weitergeben muss – Spaß macht es aber wenig. Zum Glück hatte ich zumindest u.a. IT-Recht im Studium, ansonsten hätte das Einarbeiten in diese Bereiche noch deutlich länger gedauert als eh schon.
In der Pandemie haben, Stichwort “Copyright after the Pandemic”, viele Akteure aus der Notwendigkeit heraus gehandelt, getrieben durch Engagement, guten Willen, aber auch durch Public Health Emergency Paragraphen in Grant Agreements (z.B. zur Zugänglichmachung von Forschungsdaten zu COVID-19), die erstmals angewendet wurden. Wichtig wäre aus meiner Sicht jedoch eine generelle Gesetzgebung und eine echte nationale Open Science Strategie, nicht nur Regelungen einzelner Forschungsförderer.
Eine weitere wichtige Session wird die Keynote Session “New ways of working with the Sustainable Development Goals”. Meine FAU hat zwar seit 2022 einen Sonderbeauftragten für Nachhaltigkeit und möchte eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie erarbeiten, die dann natürlich auch die Universitätsbibliothek umfasst. Dennoch hat man das Gefühl, es könnte schneller vorangehen. Zumal Bibliotheken wesentliche Beiträge zu einigen der UN Zielen leisten könnten. Etwa “Ensure inclusive and equitable quality education and promote lifelong learning opportunities for all”. Die SDGs wurden auch bereits in vielen Sessions erwähnt.
Und dann natürlich mein Steckenpferd, eine Session zu “Open Science”. Sie findet im Expo Pavillon als Expo Pavillon Session statt, wobei ich noch nicht ganz überblicke, was diese Hervorhebung bedeutet (bei „Industry Session“ verstehe ich es). Besonders gespannt bin ich auf den Open Education-Ansatz der TU Delft, denn in dem großen Konglomerat von Open Science wird Open Education in wissenschaftlichen Bibliotheken meiner Meinung nach noch zu wenig unterstützt.
Jetzt aber alle raus hier?
Etwas ratlos lässt mich die im Programm angekündigte Closing ceremony, Im iPLANNER gibt es keinen Beschreibungtext dazu. Wird es ein Showprogramm, ein Resumee bzw. abschließende Keynote, musikalisch, feierlich oder ein trockenes “Wir sehen uns, jetzt aber alle raus hier”?
Und warum findet sie überhaupt bereits am Donnerstag statt? Der offizielle Konferenzzeitraum ist 21. bis 25. August, also Freitag eingeschlossen. Zudem gibt es Freitag auch ein Programm, okay, zugegebenermaßen ein überschaubares. Ich werde gerade unsicher: ist beim Freitagsprogramm auch Publikum erwünscht oder ist das etwas “Internes”? Ich kann mich jedoch an ein Vorab-Briefing erinnern, in dem es hieß, man darf überall hinzukommen. Entsprechend plane ich, zumindest zum morgendlichen Professional Council Meeting hinzuzukommen, sofern ich heute nichts Abweichendes erfahre. Danach muss ich eh langsam in Richtung Flughafen.
Wie immer werde ich später über meinen Tag berichten.