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Teilnahme am IFLAcamp der IFLA New Professionals Special Interest Group

Hallo aus Dublin! Bevor ich in den nächsten Blogbeiträgen vom eigentlichen Kongressgeschehen berichte, möchte ich die Gelegenheit nutzen, auf eine Veranstaltung vor den eigentlichen IFLA Kongressen hinzuweisen: das IFLAcamp.
Diese Veranstaltung wird von der New Professionals Special Interest Group, sozusagen der „Nachwuchsorganisation“ der IFLA veranstaltet. Sie sieht sich selbst als „an open global network for library and information science new professionals and their supporters“ (s. https://www.ifla.org/units/new-professionals/) und ist in der Management of Library Associations Section (MLAS) der IFLA untergebracht. An zwei Tagen vor dem Kongress gibt es ein komplett kostenloses Programm an fachlichen, aber auch kulturellen Aktivitäten in dieser „Unconference“. Ich hatte die Gelegenheit am IFLAcamp 8 vom 23. – 24.07. in teilzunehmen und kann es nur empfehlen! Es ist eine tolle Möglichkeit, mit Kolleg*innen aus der ganzen Welt vor dem eigentlichen Kongress in Kontakt zu kommen und so bereits erste Kontakte mit gleichgesinnten Kolleg*innen zu knüpfen, von denen viele ebenfalls das erste Mal internationales Terrain betreten. Es baut auch viele Hürden für den eigentlichen Kongress ab und macht so vieles einfacher.
Aber von Beginn an: Am ersten Tag, Samstag, 23.07. stand der fachliche Teil an, unter dem Motto „New professionals SkillCamp“. Wir trafen uns in der wunderschönen Bibliothek DLR LexIcon in Dún Laoghaire, einem Vorort etwas außerhalb von Dublin. Schon allein die Aussicht der Lesesaalplätze auf Strand und Meer sowie die wunderschöne Ausstattung der Bibliothek machten den Tag zu einem absoluten Highlight. Bevor es um unsere „Skills“ ging, war genug Zeit für Icebreaker und Networking bei internationalen Snacks (jede*r Teilnehmer*in sollte ein paar Süßigkeiten des eigenen Landes mitbringen… Es war eine bunte und sehr süße Mischung). Neben dem Kennenlernen der einzelnen Teilnehmer*innen hatten wir auch hohen Besuch: IFLA Präsidentin Barbara Lison war bei den Diskussionen und Icebreaker aktiv wie auch Philip Cohen, Chair des National Comittee für die WLIC 2022. Es ist wirklich toll zu sehen, wie sehr wir als Berufsanfänger in der großen IFLA Gemeinschaft geschätzt werden. Im eigentlichen SkillCamp wurden dann am Nachmittag (nach einer optionalen Führung durch die wie schon erwähnt wirklich wunderschöne Bibliothek) verschiedene Fähigkeiten ausgebaut: angefangen wurde mit einem Crashkurs in Irisch, oder auch Gaeilge, in der ich viele fun facts über diese besondere Sprache gelernt habe. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass es in Irisch kein Wort für Ja oder Nein gibt? Oder dass man Gefühle ganz anders ausdrückt („Traurigkeit liegt auf mir“ anstatt „Ich bin traurig“)? Es wird sicherlich nicht mein letzter Versuch gewesen sein, ein paar Wörter dieser interessanten Sprache zu lernen. Danach konnte man sich für mehrere Skill-sessions entscheiden, und so habe ich zum Beispiel etwas über das bessere Präsentieren vor Gruppen von einer ehemaligen Schauspielerin, jetzt Kollegin, gelernt sowie meine „Skills“ in Sketchnoting, also das Unterstützen von Texten durch kleine Zeichnungen, ausgebaut. Kurz gesagt jede Menge Input für meine tägliche Arbeit, und der eigentliche Kongress hat noch nicht einmal begonnen…

Am zweiten Tag, Sonntag, 24.07. wurde dann das Networking in die Stadt verlegt, und es konnten dabei auch gleich noch ein paar Sehenswürdigkeiten abgeklappert werden: wir starteten in der National Library of Ireland, wo wir eine Ausstellung zum Dichter William Butler Yeats anschauen durften, danach ging es zum berühmten Trinity College (leider ohne Bibliothek, diese ist in der kommenden Woche aber noch fest eingeplant) und zum National Museum of Archaology sowie zum Museum bzw. der Bibliothek Chester Beatty, die eine große Sammlung an orientalischen und westlichen Schriftstücken aus allen Jahrhunderten aufweist. Persönlich fand ich es neben dem kulturellen Programm besonders schön, dass am zweiten Tag noch einmal ein paar neuen Kolleg*innen aus verschiedenen Ländern dazugestoßen sind. So hatte ich wirklich ein tolles Netzwerk an jungen Kolleg*innen, und das schon vor der eigentlichen Konferenz.

Leider war ich dieses Jahr (neben IFLA Präsidentin Barbara Lison) die einzige deutsche Teilnehmerin am IFLAcamp. Daher möchte ich hier noch einmal Werbung machen: im nächsten Jahr findet die IFLA WLIC vom 21. Bis 25. August in Rotterdam statt, und auch hier ist wieder ein IFLAcamp in den Tagen davor geplant. Rotterdam ist international gesehen wirklich nur einen Steinwurf entfernt, es gibt keine Registrierungsgebühr für das IFLAcamp… Und man kann natürlich auch beim IFLAcamp dabei sein, obwohl man nicht am „großen“ Kongress teilnimmt. Ich würde mich also wirklich sehr freuen, im nächsten Jahr ein paar mehr deutschsprachige Kolleg*innen auf dem IFLAcamp zu sehen – ich werde es auf jeden Fall fest einplanen!

Mehr Informationen zum IFLAcamp findet man hier: https://iflacamp.wordpress.com/ und auf den Social Media-Seiten der New Professionals Special Interest Group: Twitter, Facebook, Instagram

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