Aktuelles

Chinesische Bibliotheken: Ausstellungen, vollautomatisierte Archivtürme und Koffer

Ende 2024 besuchte Hella Klauser mehrere Bibliotheken in China, da sie zum Shanghai International Library Forum (SILF) für einen Vortrag eingeladen wurde. In ihrem Bericht schreibt sie über ihre persönlichen Eindrücke in und um die Bibliotheken sowie auf den Wegen dazwischen.

Ausschnitt:
„Auch die Außenbereiche der Bibliothek sind integriert; hier gibt es sogenannte 24-hour reading areas, Austritte mit Blick auf die Kathedrale und den öffentlichen Platz und Gemeinschaftsarbeitsflächen hinter bunten Glastrennwänden. Die Kinder- und Jugendbibliothek ist hell und freundlich. Viele Arbeiten wie das Einsortieren der Medien, Beratung und auch die Durchführung von Veranstaltungen werden outgesourct. Es gibt eine ‚smart library‘ mit rund 16.000 Büchern, die keine systematische Aufstellung der Bücher mehr verlangt.
[…]
Auch in dieser Bibliothek wie in allen, die wir besuchen, gibt es ‚smart shelves‘, mit deren Unterstützung verstellte Bücher leicht wieder auffindbar sind oder die Bücher gar nicht systematisch eingestellt werden müssen. Die Kameras über die Regalen lassen gleich den voreingenommenen Geist an Überwachung denken – in erster Linie geht es in diesem Fall aber um den Buchbestand.
[…]
Nach der Bibliotheksführung durch die beiden jungen Bibliothekskollegen gehen wir gemeinsam in die Mittagspause. Wir fahren also runter ins Tiefgeschoss. Direkt unter der Bibliothek ist eine ganze ‚Restaurant- und Imbissmeile‘ mit den verschiedensten Angeboten. Es ist Mittagszeit, überall sitzen Familien, Freundesgruppen, Menschen suchen mit dem Tablett vor dem Bauch nach freien Plätzen. Auch wir sitzen bald in der Menge, genießen die chinesischen Leckereien und tauschen uns offen und lachend in Englisch aus.
[…]
Der bekannte japanische Architekt Hiroshi Miyakawa gestaltete das Gebäude aus Stein und Glas in der Form des chinesischen Schriftzeichens, das ‚Bücher‘ bezeichnet. (Foto 10) Die unebene Fassadengestaltung soll sowohl eine Metapher darstellen von Kultur und Geschichte in Büchern als auch selbst aufgestapelte Bücher symbolisieren. Die Lage der Bibliothek am Ufer des Pearl Rivers ist großzügig, grün und attraktiv im neu angelegten Stadtteil Citycenter. Wieder steht sie in unmittelbarer Nachbarschaft zu anderen kulturellen Bauten wie dem Museum und dem Opernhaus, das von der Architektin Zaha Hadid erbaut wurde. Der gesamte Bereich definiert Guangzhous ‚Fenster zur Kultur‘.
[…]

Den ganzen Bericht gibt es nun hier zu lesen, die im Text erwähnten Bilder sind in diesem PDF zu finden.

Beitrag teilen

Twitter
LinkedIn
Facebook