Ausschnitt:
„In mehreren Präsentationen lernten wir die Open Access Data Policy des Museums kennen. Gemeinsam mit den Bibliotheken des Fotomuseums und des DIVA wird KOHA, ein Open Source-Programm2, für die Erfassung eingesetzt. Das Bibliotheksteam nutzte die Zeit während der Pandemie, um die migrierten Daten zu überarbeiten und die Datenqualität bei den Schlagworten zu verbessern.
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Zudem haben wir während unseres Besuchs durch eine Kuratorin Einblick in die Sondersammlungen der Bibliothek bekommen, darunter das von Kaiser Maximilian I. in Auftrag gegebene Buch Theuerdank, in einem Exemplar der 2. in Augsburg 1519 gedruckten Auflage, des weiteren Buchgestaltungen des 20. Jahrhunderts, u.a. von Henry van de Velde (1863-1957), insbesondere die Edition von Nietzsches Ecce homo aus dem Jahr 1908 mit seinem reich ornamentierten Titelblatt, von Paul van Ostaijen (1896-1928), einem flämischen Dichter des aufkommenden Expressionismus, dessen Gedichtband Bezette Stad (1921) typographisch die zeitgenössischen Charakteristica der Dada-Bewegung und der Neuen Sachlichkeit aufnimmt und zuguterletzt Werke von Frans Masereel (1889-1972).
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Um die nahe gelegene Schule anzusprechen, wurde mit mobilen Bücherwagen experimentiert. Diese nach dem Pop-up-Prinzip gestalteten Wagen ermöglichen sowohl den Transport als auch die Präsentation. Eine kuratierte Auswahl von Büchern zu einem bestimmten Thema wird zusammengestellt und kann für den Unterricht, in Workshops oder Ateliers mitgenommen werden. Auch das Projekt „Kunstwerke zwischen den Regalen“ ruft alle zwei Jahre Studierende auf, Objekte für die Bibliothek zu gestalten. Dafür gibt es ein kleines Budget.
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Der Freitag begann schon fast etwas wehmütig: der letzte Tag in Antwerpen sollte uns zu zwei Museumsbibliotheken im Süden der Stadt führen. Das Fotomuseum und das Königliche Museum für Schöne Künste (KMSKA) liegen am Park Dok Zuid, nur fünf Minuten Fußweg voneinander entfernt. Vor dem Fotomuseum erwartete uns bereits Inneke Daghelett, die uns interessante Informationen zur Neugestaltung des Stadtbezirks erzählte. Das Fotomuseum ist in einem ehemaligen Speicherhaus untergebracht, und der ganz neu gestaltete Park, der sich zwischen Waalskai und Vlaamsekai erstreckt (und am Abend mit einem großen Fest eröffnet werden sollte!), ist eigentlich ein zugeschütteter Kanal, der zur Schelde führte.
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Wie auch schon in anderen von uns besuchten Museumsbibliotheken, so erfährt auch in der Bibliothek des KMSKA die Bestandserhaltung besondere Aufmerksamkeit, speziell das Integrated Pest Management (IPM) bzw. die Schädlingsproblematik. Maßnahmen dazu waren uns schon in den Bibliotheksmagazinen des DIVA-Museums und des FOMU aufgefallen, und auch das Magazin des KMSKA hat die Magazinzugänge mit fußmattengroßen Klebefolien gesichert. Seit 2015 erfolgt ein enges Monitoring besonders von Papier- und Silberfischchen mit einer wöchentlichen Kontrolle der kleinen und großen Klebefallen. Eine detaillierte Dokumentation nach UPLA […] ermöglicht einen genauen Überblick über möglichen Befall, sodass wenn nötig sehr kurzfristig gezielte Maßnahmen getroffen werden könnten.[…]“
Den ganzen Bericht gibt es nun hier zu lesen.