Aktuelles

IFLA WLIC 2023- Tag 2

Der zweite Tag der IFLA WLIC beginnt für mich mit der Veranstaltung Working Together to Expand the Impact of Library Publishing Globally.

Zuerst hat Eelco Ferwerda aus den Niederlanden in seiner Keynote-Präsentation die bibliothekarische Verlagslandschaft in den Niederlanden vorgestellt. Besonders interessant war die Unterscheidung zwischen Library Press und University Press, die es in Deutschland so nicht gibt. Es wurden weiterhin auf die Herausforderungen eingegangen, mit denen Library Publishers oft zu kämpfen haben wie geringe finanzielle und personelle Ressourcen. Danach wurden Kollaborationen zwischen Universitätsverlagen, aktuelle Trends im Bereich der Open-Access-Buchveröffentlichung aufgezeigt und offene Infrastruktur Services vorgestellt. 

Jill Claassen von der Universität Kapstadt stellte die Entwicklung der African Open Science Platform, einer kontinentalen Veröffentlichungsplattform für ganz Afrika vor. Die Plattform wird von den Bibliotheken der Universität Kapstadt in Südafrika entwickelt und verwaltet. Sie sieht im Diamond Open Access Publishing an den Unibibliotheken eine Möglichkeit den bewussten und unbewussten Bias gegen afrikanische Wissenschaftler zu bekämpfen und den wissenschaftlichen Output des Kontinents zu steigern.

Fiona Bradley von der UNSW Sydney berichtete in Ihrer Präsentation von der Open Access Arbeit in der IFLA und der Publikationslandschaft der Bibliotheken in Australien. Der Fokus auf Open Access in der IFLA hat mit der Präsidentschaft von Ellen Tise ab 2009 und mit der Open Access Working Party wieder an Fahrt aufgenommen. Die IFLA will die Anerkennung von verschiedenen OA-Systemen in den unterschiedlichen Ländern fördern, statt einer einheitlichen Publikationslandschaft weltweit. Ein weiterer Punkt auf der Agenda ist die Transformation von IFLA-Publikationen nach Open Access.

Als zweiten Schwerpunkt berichtet sie über die Open Access Arbeit in Australien. Es gibt traditionell viele Library Publishings in Australien, die meisten davon haben bereits auf Open Access umgestellt. Ein großer Bestandteil ihrer Arbeit ist die Kommunikation mit den australischen Verlagen über die aktuellen Veränderungen. Als Hauptaufgabe sieht sie es momentan an, noch mehr für ihre eigene Sichtbarkeit tun, um den Wissenschaftlern zu zeigen, dass Library Publishing im Gegensatz zu kommerziellen Verlagen viele Vorteile hat.

Ein Highlight für mich war die Verleihung IFLA Green Library Awards am Ende des Tages. Der Preis wird seit 2016 jährlich an grüne und nachhaltige Bibliotheken und Projekte mit sozialem Bezug vergeben.

Die Preisverleihung wird von der ENSULIB (Environment, Sustainability and Libraries Section) organisiert. Der Award wird in zwei Kategorien vergeben:

  1. Green Libraries Projects
  2. Green Libraries/ Grand Scale Projects
 

Der Gewinner in der ersten Kategorie ist das Climate Writer in Residence Programm an der West Vancouver Memorial Library in Kanada. Das Programm verbindet Belletristik und Klimaschutz auf neue Weise miteinander. Es zielt darauf ab, die Einwohner von West Vancouver einzubeziehen und dem Klimanotstand durch Schreiben eine Stimme zu geben.

Der Gewinner in der zweiten Kategorie ist die Biblioteca EPM in Kolumbien. Die Bibliothek befasst sich mit allen Aspekten der Nachhaltigkeit und hat einen großen sozialen Einfluss. Die Bibliothek stellt den Gemeinden Wissen, Fähigkeiten und Initiativen zur Verfügung, die sie in die Lage versetzen, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.

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